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Wie ich Yoga gebe und wieso ich das so tue


Yoga ist eine Möglichkeit, sich selbst zu spüren und wahrzunehmen. Ebenso soll Yoga Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft fördern und erhalten.


Sehr oft stehe ich vor meinen Yoginis, meinen TeilnehmerInnen im Yoga, sehe sie an und bin überglücklich über das was ich sehe. Die Asanas (Yogaübungen) werden je länger jemand ins Yoga kommt richtig gehend gelebt. Als würden die TeilnehmerInnen zur Übung werden. 


Ganz am Anfang war Yoga Meditation. Die Mönche, welche tagelang meditierten um zur Erleuchtung zu gelangen merkten schnell, dass sie ihre Körper vernachlässigen. Nur meditierend da sitzend zeigten  sich Schmerzen, Steifheit und Kraftlosigkeit. Da begannen sie eine Lösung zu suchen und fanden diese in den Asanas, den Yogaübungen. Also sind im Grunde die Asanas dafür da, den Körper gesund zu halten, Verspannungen zu lösen und beweglich zu bleiben und die Kraft zu erhalten.


Inzwischen denkt die Mehrheit der Menschen, dass Yoga Sport ist, und es vor allem darum geht, die Übungen perfekt auszuüben. Wir können körperliche Beschwerden, vor allem Verspannungen gut angehen, um sie mit Yoga überwinden. Aber eigentlich ist Yoga viel mehr. Es beinhaltet das zur Ruhe kommen, die Entspannung, von Körper und Geist. Wir denken unentwegt, was völlig normal ist, Yoga will, dass wir still werden um in uns hinein zu hören. Und dieses "Werkzeug"  brauchen wir in der heutigen Zeit  je länger je mehr.


Oft werde ich gefragt, wieso ich nicht mehr an meinen Teilnehmern (rum)korrigiere. Das hat seinen Grund. Wenn ich selbst ins Yoga gehe und eine Asana nicht so ausführe wie die Lehrerin sich das vorstellt (und es gibt viele Yogarichtungen mit anderen Ansätzen) und sie dann zu mir kommt und an mir herum zieht, bin ich schlagartig nicht mehr bei mir. Ich bekomme Zweifel und habe schnell das Gefühl ich mache etwas nicht richtig. Solange eine Position keine Gefahr für den Körper ist, soll sie erst mal so ausgeführt werden wie es eben geht. Unsere Körper sind verschieden, nicht alle können sich verbiegen. Nicht alle haben die Kraft sich lange z.B. im Brett zu halten. Wir weichen dem aber nicht aus, sondern wir gehen so gut es geht rein und von mal zu mal gelingt es besser. Dabei müssen wir uns spüren. Ich sage schon, wenn Jemand völlig falsch steht und droht sich zu verletzten. Ich helfe auch wenn etwas nicht geht und meine Hilfe nützt. Und wenn eine Übung sich eignet, helfe ich sanft tiefer zu gehen. Aber immer ganz vorsichtig, weil ich die Menschen bei sich lassen will. Wir leben in einer Zeit, in der wir immerzu bewertet werden. Und das scheint schon so normal, dass sich Menschen fragen, wieso man sie nicht korrigiert. Ihr seid aber alle richtig, so wie ihr seid, so wie ihr übt.


Es geht auch gar nie darum, dass man schlussendlich jede Asana perfekt ausführt. 

Eine regelmässige Yogapraxis ist gut für den Körper, aber eben genauso gut für den Geist. Die Atemübungen helfen dabei sehr. Für mich ist Yoga ohne die Anleitung zur Atmung nicht möglich. Mit dem Atem bist Du bei Dir, spürst Du Dich besser. Und nicht wenn Du Dich in eine Position zwängst. Ich mache auch immer wieder Asanas die eine Herausforderung sein können. Weil wir ja unsere Grenzen kennen lernen dürfen. Gelingt etwas nicht, ist das absolut ok. Wir lernen so wieder mal wie Mut sich anfühlt, lösen Grenzen auf. Was mir auch wichtig ist: dass wir ohne zu viel Ehrgeiz an die Sache gehen. Yoga ist ein Weg. Und auf jedem Weg gibt es Abzweigungen. Sie führen immer wieder zurück auf den Weg den wir gehen sollen, wollen. Da bin ich mir ganz sicher. Selbst dann, wenn wir keine Ahnung haben, wohin er uns führt.. 


Und ausserdem ist es manchmal auch ganz lustig im Yoga. Am Ende sind in der Regel alle entspannt und bei sich. Und genau das tut eben so unglaublich gut.


Franziska




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